Die Schulruine in der Adalbertstraße soll zweites Leben erhalten

LETZTE ÄNDERUNG am Montag 31. Juli 2017 16:06 durch BV LuiseNord


Carsten Spallek (CDU), Bezirksstadtrat für Schule, Sport und Facility Management, meldet am 20. Juli 2017 in seinem Facebook-Profil:

„Das Bezirksamt hat im Nachgang zur Anmeldung zur Investitionsplanung in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie die Errichtung einer vierzügigen Grundschule an der Adalbertstraße mit geschätzten Gesamtkosten von 30 Millionen € beantragt.

In der Grundschulplanungsregion 10 Heinrich-Heine-Viertel wird allein in den nächsten vier Jahren mit einem Anstieg der Erstklässler um ca. 470 gerechnet. Der Neubau der Schule soll helfen, den Bedarf an Schulplätzen zu decken.

Derzeit laufen die Verhandlungen und Abstimmungen bei der Senatsverwaltung für Finanzen, welche dieser Maßnahme bewilligt werden.“


Mag sich Herr Spallek auch die Lorbeeren anstecken wollen, die Entscheidung und die Planung für die Grundschule Adalberstraße in Mitte reicht weit zurück, damals hat eine SPD-Stadträtin das Projekt angeschoben.

Bereits im November 2015 berichtete die „ecke köpenicker“ in der Ausgabe 7/2015: „Schulareal Adalbertstraße wird reaktiviert„.

Ulrike Steglich sprach für die „ecke“ mit der damaligen Schulstadträtin in Mitte, Sabine Smentek (SPD) und wir geben hier die Meldung im Wortlaut wieder.

Gute Nachrichten für die Nördliche Luisenstadt:

Die Entscheidung ist gefallen, das seit Jahren leer stehende Schulgebäude Adalbertstraße soll samt den dazugehörigen Freiflächen wieder als Grundschulstandort für das Gebiet aktiviert werden. Nach monatelangen Verhandlungen mit der Senatsverwaltung, die erwogen hatte, hier längerfristig ein Flüchtlingsheim einzurichten, kamen Bezirk und Senat zu dieser Entscheidung. Wie Mittes Schulstadträtin Sabine Smentek mitteilte, sei man im Bezirk nach umfangreicher Prüfung der zahlreichen Bauvorhaben im Gebiet und angesichts der aktuellen Entwicklungen zu dem Ergebnis gekommen, dass man diesen Schulstandort schon bald brauche – nicht erst in sieben oder acht Jahren, wie noch vor ein oder zwei Jahren vermutet.

Angesichts der Bauprojekte lässt sich jetzt jedoch ein verstärkter Zuzug und damit verbunden auch ein Anstieg der Zahl schulpflichtiger Kinder für das Gebiet prognostizieren. Die Schulverwaltung sei dabei, für den Gesamtbezirk ihre Prognosen und damit die Schulentwicklungsplanung bis zum Jahresende zu aktualisieren.

Für die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, die den Standort für die Flüchtlingsunterbringung geprüft hatte, würde sich wiederum eine nur kurzzeitige Herrichtung für drei oder vier Jahre nicht rechnen, denn das Gebäude ist stark sanierungsbedürftig; der Umbau des alten Schulgebäudes aus DDR-Zeiten zu einer halbwegs menschenwürdigen Unterkunft mit ausreichend Sanitäreinrichtungen und kleineren Wohneinheiten wäre enorm aufwändig. Deshalb hat die Senatsverwaltung nun auf diesen Standort verzichtet.

Für eine Schulnutzung hingegen gibt es schon seit geraumer Zeit ein Sanierungskonzept – und da die Schule im Sanierungsgebiet liegt, wo Mittel aus dem Förderprogramm »Städtebaulicher Denkmalschutz« zur Verfügung stehen, ist eine zügige Sanierung und die Reaktivierung des Schulareals auch hinsichtlich der Finanzierung durchaus realistisch.

„Wir brauchen den Schulstandort Adalbertstraße nach allen neuen Erkenntnissen relativ schnell“, sagt Sabine Smentek, „und wir gehen die Planung jetzt an.“

Quelle: „ecke köpenicker“ Ausgabe 7/2015

Bild oben: Problem-Objekt No. 27 im Sanierungsgebiet Nördliche Luisenstadt: Eingang der damals aufgegebenen Schule im Mai 2015

Es gab aber auch einen Konflikt mit den Interessen des benachbarten Tennisclubs! Lesen Sie dazu unsere Meldung aus dem August 2016:

Sportstadtraetin-Sabine-Smentek-SPD-will-Tennishalle-des-alteingesessenen-TCM-abreissen-lassen

Nach Protest des TCM und BV finden wir im neuen, fortgeschriebenen Städtebaulichen Rahmenplan 2017 folgenden Entschluss:

Derzeit wird etwa die Hälfte der Flächen vom Tennisverein „TC Berlin Mitte Albert Gutzmann e.V.“ genutzt. Die Nutzung erfolgt auf Grundlage eines Mietvertrags mit dem Bezirksamt Mitte. Die Tennishalle und ein Teil der Tennisplätze genießen aufgrund vertraglicher Bindungen und bestehender Förderverträge Bestandsschutz. Die Sportangeboten sollen im Interesse der Gebietsversorgung am Standort fortgeführt werden. Der zu erhaltende Status Quo der Tennisnutzung erfordert eine Entkopplung von der beabsichtigten Herstellung des dringend benötigten Grundschulstandorts (separate Entwicklung). Deshalb besteht das kurzfristige Ziel, den Grundschulstandort in Kombination mit dem Ersatzneubau eines öffentlichen Spielplatzes unter gleichzeitiger Beibehaltung der Tennisnutzung (Erhalt der Tennishalle, teilweiser Erhalt der Tennisplätze) herzustellen. Damit wird den Forderungen der Betroffenenvertretung und des Tennisvereins entsprochen.

Diesen Beschluss und mehr im neuen Rahmenplan nachlesen/downloaden hier

rb

Der Standort der Grundschule Adalbertstraße im Stadtplan:

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Grundschule Adalbertstraße

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Grundschule Adalbertstraße 52.507641, 13.423480

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