LETZTE ÄNDERUNG am Dienstag 23. September 2025 16:00 durch BV LuiseNord
Kampfansage an den Müll? Der Bezirk Berlin Mitte startet die Kampagne »Mitte macht sauber«. Aber erstmal war ein »Müllgipfel« – schon im Sommer 2024! Und nun auch noch eine Webseite …
Da bekommt das Wort »Schmutzkampagne« eine ganz neue Bedeutung: Das Bezirksamt Mitte wird mit der Kampagne »Mitte macht sauber« aktiv.
Den Auftakt bildete ein »Müllgipfel« im Soldiner Kiez, zu dem Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger bereits im Sommer letzten Jahres eingeladen hatte.
Ziel der Veranstaltung war es, mit unterschiedlichen Akteuren Nachbarschaft, Gewerbetreibende, die Verwaltungen des Bezirks Mitte und der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Umwelt und Klima, die Entsorgungsbetriebe BSR und ALBA sowie Immobilienverwaltungen die Probleme zu erörtern und Lösungsstrategien zu entwickeln.
Denn darüber dürften sich alle einig sein: Die Stadt insgesamt hat ein veritables Müllproblem und Mitte ist als ein zentraler und auch touristisch stark frequentierter Bezirk davon besonders betroffen.
Das »Zu verschenken«-Feigenblättchen
Ob illegal abgeladener Sperrmüll, Fastfood-Verpackungen und To-Go-Becher, ob an Zäune gehängte Lumpen und Krempel, der vornehm mit »Zu verschenken«-Feigenblättchen versehen ist, ob Wohlstandsmüll oder Hinterlassenschaften der Drogenszene: rund 80 Prozent aller Beschwerden, die das Bezirksamt Mitte erreichen, drehen sich um Müll.

Die BSR und die bezirklichen Straßen- und Grünflächenämter kämpfen jeden Tag aufs Neue mit der Abfallflut.
Inzwischen gibt es auch zahlreiche Angebote und ehrenamtliche Initiativen, die sich für ein sauberes Umfeld einsetzen. Doch oft wissen Bürgerinnen und Bürger nicht, wo sie Unterstützung bekommen oder wie sie selbst aktiv werden können.
Der Bezirk Mitte hat deshalb eine neue Webseite eingerichtet, die bestehende Angebote sichtbarer macht und Orientierung schafft:
www.Berlin.de/ba-mitte/service/dienstleistungen/mittemachtsauber.
Von Informationen zur Müllvermeidung über Sperrmüllabholung und die BSR-Kieztage bis hin zu Tauschaktionen und Repair-cafés werden hier hilfreiche Infos an einem Ort gebündelt.
Die neue Internet-Plattform soll aber nicht nur informieren, sondern auch den Austausch und die Zusammenarbeit stärken. Im Idealfall vernetzen sich dann Bürgerinnen und Bürger, lokale Unternehmen, Verwaltung und Entsorgungsbetriebe, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Ein Müll-Veranstaltungskalender informiert
Auf der Website wird auch auf konkrete Maßnahmen hingewiesen: u.a. die Termine und Orte der nächsten BSR-Kieztage, bei denen man Sperrmüll entsorgen und gut Erhaltenes tauschen und verschenken kann.
Ein Veranstaltungskalender informiert über die nächsten konkreten Termine. So steht beispielsweise am 27. Juli 2025 von 14 bis 17 Uhr ein After-CSD-Cleanup im Großen Tiergarten an, organisiert von wirBERLIN.
Es gibt auch einen Link zur Zero-Waste-Agentur, die zusammen mit der BSR gerade den Wettbewerb »Zero Waste Award in Wohnquartieren« ausgelobt hat dabei werden kreative Ideen zur Abfallvermeidung gesucht.
Eine Bezirkskarte zeigt Müllorte
Auf einer Bezirkskarte sind Initiativen und Orte verzeichnet, die sich mit Recycling, Zero Waste oder Müllbeseitigung befassen.
Über entsprechende Links kann man sich weiter informieren und findet vielleicht auch Orte, wo man sich selbst engagieren kann oder wo man Dinge tauschen, reparieren, verschenken, teilen oder kostenlos erhalten kann, um Ressourcen zu schonen und Müll zu vermeiden.
Im März 2025 unterzeichneten der Senat und der Bezirk Mitte eine gemeinsame Zielvereinbarung zum Thema »Sauberkeit und Ordnung im öffentlichen Raum«, die zunächst bis zum 31. 12. 2025 befristet ist.
Der Bezirk erhält Sachmittel in Höhe von 20.000 Euro, um Präventionsstrategien und konkrete Maßnahmen entwickeln und umsetzen zu können.
»Waste Watcher«-Stellen sind befristet
Zudem wurden im Bezirk zwei befristete Stellen für sogenannte »Waste Watcher« geschaffen, die an bekannten Müll-Hotspots Kontrollen durchführen.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Bekämpfung von Kleinstablagerungen wie Hundekot und Zigarettenkippen sowie größeren Ablagerungen wie Sperrmüll und Gewerbeabfällen.
Darüber hinaus sind Präventionsmaßnahmen im Rahmen von Schulbesuchen und anderen öffentlichen Veranstaltungen geplant, um über die Auswirkungen von illegalem Müll im öffentlichen Straßenland aufzuklären.
Die Melde-App des Ordnungsamtes nutzen
Last but not least sei noch eine wichtige Adresse erwähnt, nämlich die Website der Berliner Ordnungsämter, die man sich auch als App aufs Handy holen kann: Unter www.Ordnungsamt.berlin.de kann man illegalen Sperrmüll im öffentlichen Raum melden, aber auch Lärm und sonstige Störungen in Parks oder auf Grünflächen, Straßen.
Außerdem gibt es Links, über die man defekte Ampeln oder Straßenbeleuchtung melden kann.
Allein für die ersten Junihälfte zeigte die Seite den Eingang von fast 17.700 Meldungen an. Am 21. November 2025 wird der nächste Müllgipfel stattfinden. Bis zum 31. Juli lief 2025 online eine Umfrage zum Müllgipfel: www.mein.Berlin.de.
Quelle: us in der ecke köpenicker No 3 Juli August 2025
Foto oben: Symbolfoto von Ch. Eckelt

ecke köpenicker No 3 Juli August 2025 – Lesen/Herunterladen
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Und es gibt weitere ecken in anderen Mitte-Sanierungsgebieten:
