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Motorisierte Durchquerung der Nördlichen Luisenstadt über Nebenstraßen soll nicht mehr möglich sein

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Nach den neuen Planungen des Straßen- und Grünflächenamtes Mitte sollen die Nebenstraßen der Nördlichen Luisenstadt westlich der Heinrich-Heine-Straße faktisch für den motorisierten Durchgangsverkehr gesperrt werden. Dagegen regt sich Widerspruch von Anwohnern.
Auch in der Betroffenenvertretung der Nördlichen Luisenstadt und im Bürgerverein Luisenstadt sind nicht alle mit diesem Vorhaben einverstanden.
Gegen die Sperrungen von Nebenstraßen durch sogenannte „Modalfilter“ gibt es in der gesamten Stadt Kritik. Die einen haben ästhetische Einwände gegen die rotweiß gestreiften Poller, die quer über die Straße führen, die anderen stören sich an den Umwegen, die den motorisierten Anwohnern und dem Lieferverkehr damit aufgezwungen werden („dadurch stünde ich nachmittags wesentlich länger im Stau“).

Die Polizei und die Rettungsdienste befürchten sogar einen Zeitverlust bei Notfalleinsätzen. Sie haben zwar einen Schlüssel, mit dem sich die Poller auf den Boden klappen lassen, beklagen aber, dass dies wertvolle Minuten und damit im Zweifelsfall Menschenleben kosten könnte.
Angezweifelt wird im Fall Nördliche Luisenstadt auch die Legitimität der Entscheidung des Straßen- und Grünflächenamtes (SGA). Denn das alte Verkehrskonzept für die Nördliche Luisenstadt war öffentlich breit diskutiert und schließlich von der BVV Mitte beschlossen worden.
Das SGA beruft dagegen auf seine eigenen Strukturen der Bürgerbeteiligung, die es in den vergangenen Jahren aufgebaut hatte.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Research Institute for Sustainability Potsdam und der Universität Heidelberg waren im Winter 2023/24 die Anwohnenden an zwei Stellen in Freien befragt worden, im vergangenen Herbst fand darüber hinaus eine Online-Beteiligung auf mein.Berlin.de statt.
Später wurde für die Nördliche Luisenstadt eigens ein Nachbarschaftsrat gebildet. Dafür wurden aus dem Melderegister insgesamt 300 Personen ausgelost und um Teilnahme gebeten, gut ein Dutzend von ihnen trafen sich anschließend insgesamt dreimal, um mit Experten des SGA über die vorgeschlagenen Projekte zu beraten.
Dieser Nachbarschaftsrat stimmte der neuen Ideenskizze zu. Da aber gleichzeitig auch die Adalbertstraße zum verkehrsberuhigten Bereich umgebaut wird (Seite 4/ 5), der eine Durchquerung mit dem Pkw deutlich erschwert, wäre die Nördliche Luisenstadt künftig praktisch in Gänze für den Nord-Süd-Durchgangsverkehr gesperrt.
Deren Anwohner müssten sich dann durch den Stau auf der Brückenstraße oder über die Einbahnstraßen am Engel- bzw. Bethaniendamm quälen.
Quelle: cs in der ecke köpenicker No 2 Mai Juni 2025

Zur Abbildung oben aus der ecke köpenicker 2/2025:
Ursprünglich sollte ein Teilbereich der Straße Michaelkirchplatz zur Fußgängerzone umgestaltet und damit der Grünbereich um die Michaelkirche erweitert werden.
Die neuen Planungen des Straßen- und Grünflächenamtes Mitte sehen stattdessen jedoch eine Wendeschleife für die Michaelkirchstraße vor. Die würde somit zur Sackgasse, das Wohngebiet südlich davon von der Köpenicker Straße verkehrlich abgeschnitten.
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ecke köpenicker No 2 Mai Juni 2025 – hier direkt Lesen/Herunterladen
Alle ecken seit der Erstausgabe hier in unserem Blog
Und es gibt weitere ecken in anderen Mitte-Sanierungsgebieten
Ich wohne dort in der Ecke und freu mich drauf.