BV LuiseNord. Die Betroffenenvertretung für das Sanierungsgebiet Nördliche Luisenstadt. Seit 2012 Beobachter, Mitdenker und Mitlenker bei Sanierung der Luisenstadt Nord an der Spree in Berlin
Der Bürgerverein Luisenstadt und Historiker Dr. Andreas Splanemann laden zu einem weiteren öffentliche Vortrag in unser Stadtteilzentrum dialog 101:
„Ist die Luisenstadt ein gefährlicher Ort?
Immer wieder gibt es hier Verbrechen, nicht selten auch mit tödlichen Folgen. Dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, ist es nicht verwunderlich, dass hier mehr Verbrechen geschehen als in weniger besiedelten Gebieten. In der Luisenstadt hat es in den vergangenen 160 Jahren einige spektakuläre Fälle gegeben, die auch Eingang in die Kriminalliteratur gefunden haben. Einige sind sogar verfilmt worden.
Gänsehaut ist garantiert, wenn Andreas Splanemann von den Serienmorden des Carl Großmann berichtet, der so gerne seine Opfer – oder zumindest Teile davon – am und im Luisenstädtischen Kanal ablegte.
Die Verbindung zwischen U5 und U8 soll den U-Bahn-Betrieb stabilisieren Der Waisentunnel zwischen den U-Bahnlinien U5 und U8 ist seit 2016 geschlossen. Am Ende des Jahres 2025 will die BVG mit dem Neubau beginnen, fertig werden soll er bis 2029.
Der Tunnel verläuft unter der Spree und ist schon seit 1918 in Betrieb allerdings wurde er nie vom Linienverkehr benutzt. Er verbindet die Linie U5 von ihrem ehemaligen Abstellgleis unter der Rathausstraße hinter dem Alexanderplatz mit dem Bahnhof Heinrich-Heine-Straße der U8.
Nur über ihn können die Züge der beiden Linien wechseln und unterschiedliche Werkstätten erreichen, die dadurch gleichmäßiger ausgelastet werden können. Ohne den Tunnel läuft der Betrieb nicht mehr rund, was in den letzten Jahren deutlich zu spüren war.
Gebaut wurde der Tunnel zwischen 1912 und 1918 von der AEG, die damals im Auftrag der Stadt Berlin eine U-Bahnlinie zwischen Gesundbrunnen und Neukölln errichten sollte.
Aber der erste Weltkrieg kam dazwischen und die Arbeiten kamen zum Erliegen. 1926 nahm die Stadt in eigener Regie die Arbeiten wieder auf, änderte aber die Linienführung am Alexanderplatz, wo der neue U-Bahnhof nördlich und nicht südlich der Stadtbahn errichtet wurde.
Waisentunnel und die BVG Linien
Zugleich entstand die neue Linie E vom Alexanderplatz nach Friedrichsfelde, der Kern der heutigen U5. Der Waisentunnel wurde zum Verbindungsstück beider Linien. Ein U-Bahnhof (»Stralauer Straße«) war unter der Littenstraße zwar schon errichtet, wurde aber nie in Betrieb genommen und diente im zweiten Weltkrieg als Bunker.
Der Abschnitt des Waisentunnels direkt unter der Spree war praktisch von Anfang an problembelastet. Dort drang nämlich immer wieder Wasser in den Tunnel, bereits 1930 mussten die ersten Sanierungsarbeiten vorgenommen werden: der Bereich erhielt eine neue Innenverschalung. Auch durch die gelangte zwar wieder Wasser in den Tunnel, allerdings in einem Ausmaß, das es erlaubte, den Tunnel noch 75 Jahre lang in Betrieb zu halten.
Seit 2016 ist der Tunnel gesperrt, zunächst sanierte die BVG den Abschnitt unter der Littenstraße. Seitdem müssen die U-Bahn-Wagen der unterschiedlichen Linien aufwendig mit Tiefladern durch die Stadt transportiert werden.
Bis 2029 soll der Tunnel mit einem Neubau im Abschnitt unter der Spree endlich fertig werden. Dazu wird zunächst dieser Abschnitt mithilfe von Stahlbetonschotten vom restlichen U-Bahnnetz abgetrennt, um dort das Eindringen von Wasser zu verhindern.
Danach wird der bestehende Tunnel unter der Spree zurück gebaut. Dann wird südlich der Spree eine Baugrube mit Spundwänden und Sohle ausgehoben und ausgepumpt. Dort errichten Bautrupps dann im Trockenen die erste Hälfte des neuen Tunnels. Anschließend wird die Baugrube wieder geflutet und der Vorgang auf der nördlichen Seite wiederholt.
Mit dem Neubau führt die BVG eine digitale Planungsmethode ein (»Building Information Modeling«), bei der sämtliche Arbeitsschritte in einem dreidimensionalen Modell abgebildet werden. Die Methode hat sich bei ähnlichen Bauprojekten bereits bewährt.
Bild oben: Baustelle der BVG zur Vorbereitung des Ersatzneubaus unter der Spree – Foto: Ch. Eckelt
Das Engelbecken wird ökologisch saniert. Die hohe Phosphatbelastung wird vor allem durch die Fütterung der Wassertiere verursacht. Dabei gilt auch hier seit Jahren: „Füttern verboten!“.
Im August wurden über mehrere Tage hinweg Arbeiten zur ökologischen Sanierung des Engelbeckens durchgeführt.
Untersuchungen in den vergangenen Jahren hatten ergeben, dass die Belastung des Engelbeckens durch Phosphate extrem erhöht ist.
Nächstes Treffen unserer Betroffenenvertretung: Dienstag, 21. Oktober 2025 – im „dialog 101“, Köpenicker Straße 101 Ecke Heinrich-Heine.
Herr Preissler von der Firma Stattbau hat seine Teilnahme zugesagt.
Teilnahme auch nach kurzfristiger Anmeldung.
(Grüne Links führen zu weiteren Beiträgen zum jeweiligen Thema)
PROTOKOLL der BV-Beratung vom 16. September 2025
von 18 – 20 Uhr im Spreefeld-Gemeinschaftsraum Nr. 3.
Zehn Jahre zivilgesellschaftliches Engagement für den Spreeuferweg in Berlin-Mitte« (Arbeitstitel).
Über die Zielgruppe, die Eingrenzung des Themas, den Zeitpunkt und die Strukturierung des Workshops entspann sich eine lebhafte Diskussion mit unterschiedlichen Meinungsbildern. Folgende Weichenstellungen konnten erzielt werden:
Zur Workshop-Beteiligung eingeladen sind alle Interessierten, zivilgesellschaftlichen Akteure und Anwohner des Spreeuferwegs!
Mit viel Enthusiasmus und Engagement begann vor zehn Jahren, 2015, ein Prozess des zivilgesellschaftlichen Engagements für einen Schwerpunkt des Sanierungsgebiets Nördliche Luisenstadt: den Spreeuferweg.
Städtebauliche Verträge im Sanierungsgebiet (Teil 4): Elements, Michaelkirchstraße 22 /23
Dass ein städtebaulicher Vertrag auch in stürmischen Zeiten Bestand haben kann, beweist das Bauprojekt »Elements« in der Michaelkirchstraße 22/23.
Zwar ging der Projektentwickler in der gegenwärtigen Krise des Büroflächenmarktes in die Insolvenz, es fand sich aber ein neuer Investor, der die Bauarbeiten weiterführte und finanzierte.
Im kommenden Jahr 2026 sollen die vier Gebäudeteile fertig werden – samt einer großen digitalen Installation an der Fassade, die visuelle, künstlerisch bearbeitete Signale, vor allem Bilder und Videos mit Musikbezug über die Spree sendet denn ein bekanntes Unternehmen der Musikindustrie will das Bürohaus anmieten.
Städtebauliche Verträge im Sanierungsgebiet (Teil 3): Das ehemalige Postfuhramt, Köpenicker Straße 131/132.
Bürohaus auf dem Hinterhof: Projekt stockt
Die Entwicklung des großen Areals zwischen der Köpenicker Straße 132 und der Melchiorstraße 9 scheint vorerst zum Stillstand gekommen. Bis in die 1990er Jahre hinein existierte hier das große Postfuhramt, seitdem liegt das Areal brach.
Willkommen in der Nördlichen Luisenstadt: Ein Kiez im Wandel.
Die Förderung der Nördlichen Luisenstadt als Sanierungsgebiet geht 2026 nach 15 Jahren zu Ende.
Sind die Sanierungsziele erreicht, Bezirksamt Mitte?
„Zentrale Ziele sind derzeit weiterhin die ‚Reurbanisierung‘ der Nördlichen Luisenstadt und die Entwicklung des Spreeufers. Mit dem anziehenden Wohnungsneubau sind zugleich neue Herausforderung zur ausreichenden infrastrukturellen Versorgung der Bewohner zu bewältigen.“
In der Melchiorstraße hat der Radverkehr künftig Vorrang. KfZ-Querparken bleibt trotzdem erlaubt.
Entlang der Melchiorstraße, zwischen Engeldamm und Michaelkirchplatz, richtet der Bezirk Mitte eine Fahrradstraße ein.
Die Bauarbeiten sollen nach einigen Verzögerungen jetzt beginnen und noch in diesem Jahr 2025 abgeschlossen werden.
Die Umgestaltung erfolgt im Rahmen der Umsetzung des Berliner Radverkehrsplans.
Die Pläne waren Anfang April auf einer öffentlichen Veranstaltung zur Umgestaltung der Adalbertstraße vorgestellt und diskutiert worden.
Wir veröffentlichen im Nachgang zu diesem Beitrag hier im Blog auch noch Texte aus der Druckausgabe (bzw. dem PDF) der „ecke köpenicker“ in vollständigem Wortlaut sowie auch eigene Beiträge zum jeweiligen Thema: Sie finden also Themen-Links aus unserem Blog wie auch externe Links (ebenfalls grün) in den nächsten Wochen nach und nach hier in diesem Beitrag ergänzt.