Schlagwort-Archiv: ecke köpenicker

Großbaustelle Waisentunnel

Die Verbindung zwischen U5 und U8 soll den U-Bahn-Betrieb stabilisieren Der Waisentunnel zwischen den U-Bahnlinien U5 und U8 ist seit 2016 geschlossen. Am Ende des Jahres 2025 will die BVG mit dem Neubau beginnen, fertig werden soll er bis 2029.

Der Tunnel verläuft unter der Spree und ist schon seit 1918 in Betrieb allerdings wurde er nie vom Linienverkehr benutzt. Er verbindet die Linie U5 von ihrem ehemaligen Abstellgleis unter der Rathausstraße hinter dem Alexanderplatz mit dem Bahnhof Heinrich-Heine-Straße der U8.

Nur über ihn können die Züge der beiden Linien wechseln und unterschiedliche Werkstätten erreichen, die dadurch gleichmäßiger ausgelastet werden können. Ohne den Tunnel läuft der Betrieb nicht mehr rund, was in den letzten Jahren deutlich zu spüren war.

Gebaut wurde der Tunnel zwischen 1912 und 1918 von der AEG, die damals im Auftrag der Stadt Berlin eine U-Bahnlinie zwischen Gesundbrunnen und Neukölln errichten sollte.

Aber der erste Weltkrieg kam dazwischen und die Arbeiten kamen zum Erliegen. 1926 nahm die Stadt in eigener Regie die Arbeiten wieder auf, änderte aber die Linienführung am Alexanderplatz, wo der neue U-Bahnhof nördlich und nicht südlich der Stadtbahn errichtet wurde.

Waisentunnel und die BVG Linien
Waisentunnel und die BVG Linien

Zugleich entstand die neue Linie E vom Alexanderplatz nach Friedrichsfelde, der Kern der heutigen U5. Der Waisentunnel wurde zum Verbindungsstück beider Linien. Ein U-Bahnhof (»Stralauer Straße«) war unter der Littenstraße zwar schon errichtet, wurde aber nie in Betrieb genommen und diente im zweiten Weltkrieg als Bunker.

Der Abschnitt des Waisentunnels direkt unter der Spree war praktisch von Anfang an problembelastet. Dort drang nämlich immer wieder Wasser in den Tunnel, bereits 1930 mussten die ersten Sanierungsarbeiten vorgenommen werden: der Bereich erhielt eine neue Innenverschalung. Auch durch die gelangte zwar wieder Wasser in den Tunnel, allerdings in einem Ausmaß, das es erlaubte, den Tunnel noch 75 Jahre lang in Betrieb zu halten.

Seit 2016 ist der Tunnel gesperrt, zunächst sanierte die BVG den Abschnitt unter der Littenstraße. Seitdem müssen die U-Bahn-Wagen der unterschiedlichen Linien aufwendig mit Tiefladern durch die Stadt transportiert werden.

Bis 2029 soll der Tunnel mit einem Neubau im Abschnitt unter der Spree endlich fertig werden. Dazu wird zunächst dieser Abschnitt mithilfe von Stahlbetonschotten vom restlichen U-Bahnnetz abgetrennt, um dort das Eindringen von Wasser zu verhindern.

Danach wird der bestehende Tunnel unter der Spree zurück gebaut. Dann wird südlich der Spree eine Baugrube mit Spundwänden und Sohle ausgehoben und ausgepumpt. Dort errichten Bautrupps dann im Trockenen die erste Hälfte des neuen Tunnels. Anschließend wird die Baugrube wieder geflutet und der Vorgang auf der nördlichen Seite wiederholt.

Mit dem Neubau führt die BVG eine digitale Planungsmethode ein (»Building Information Modeling«), bei der sämtliche Arbeitsschritte in einem dreidimensionalen Modell abgebildet werden. Die Methode hat sich bei ähnlichen Bauprojekten bereits bewährt.

Bild oben: Baustelle der BVG zur Vorbereitung des Ersatzneubaus unter der Spree – Foto: Ch. Eckelt

Mehr: Das „Herzensprojekt“ der BVG mit Details auf einer Webseite der BVG Projekt GmbH

Füttern verboten – sonst tot! Man kriegt das einfach nicht in die dummen Köpfe

Das Engelbecken wird ökologisch saniert.
Die hohe Phosphatbelastung wird vor allem durch die Fütterung der Wassertiere verursacht. Dabei gilt auch hier seit Jahren: „Füttern verboten!“.

Im August wurden über mehrere Tage hinweg Arbeiten zur ökologischen Sanierung des Engelbeckens durchgeführt.

Untersuchungen in den vergangenen Jahren hatten ergeben, dass die Belastung des Engelbeckens durch Phosphate extrem erhöht ist.

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Städtebauliche Verträge: Ein Hauch von „BladeRunner“ in der Luisenstadt

Städtebauliche Verträge im Sanierungsgebiet (Teil 4):
Elements, Michaelkirchstraße 22 /23

Dass ein städtebaulicher Vertrag auch in stürmischen Zeiten Bestand haben kann, beweist das Bauprojekt »Elements« in der Michaelkirchstraße 22/23.

Zwar ging der Projektentwickler in der gegenwärtigen Krise des Büroflächenmarktes in die Insolvenz, es fand sich aber ein neuer Investor, der die Bauarbeiten weiterführte und finanzierte.

Im kommenden Jahr 2026 sollen die vier Gebäudeteile fertig werden – samt einer großen digitalen Installation an der Fassade, die visuelle, künstlerisch bearbeitete Signale, vor allem Bilder und Videos mit Musikbezug über die Spree sendet denn ein bekanntes Unternehmen der Musikindustrie will das Bürohaus anmieten.

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Städtebauliche Verträge: Das Postfuhramt in der Köpenicker Straße

Städtebauliche Verträge im Sanierungsgebiet (Teil 3):
Das ehemalige Postfuhramt, Köpenicker Straße 131/132.

Bürohaus auf dem Hinterhof: Projekt stockt

Die Entwicklung des großen Areals zwischen der Köpenicker Straße 132 und der Melchiorstraße 9 scheint vorerst zum Stillstand gekommen. Bis in die 1990er Jahre hinein existierte hier das große Postfuhramt, seitdem liegt das Areal brach.

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Melchiorstraße wird Fahrradstraße

In der Melchiorstraße hat der Radverkehr künftig Vorrang. KfZ-Querparken bleibt trotzdem erlaubt.

Entlang der Melchiorstraße, zwischen Engeldamm und Michaelkirchplatz, richtet der Bezirk Mitte eine Fahrradstraße ein.
Die Bauarbeiten sollen nach einigen Verzögerungen jetzt beginnen und noch in diesem Jahr 2025 abgeschlossen werden.
Die Umgestaltung erfolgt im Rahmen der Umsetzung des Berliner Radverkehrsplans.

Die Pläne waren Anfang April auf einer öffentlichen Veranstaltung zur Umgestaltung der Adalbertstraße vorgestellt und diskutiert worden.

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„ecke köpenicker“ No 4 September Oktober 2025 erschienen

Wir veröffentlichen im Nachgang zu diesem Beitrag hier im Blog auch noch Texte aus der Druckausgabe (bzw. dem PDF) der „ecke köpenicker“ in vollständigem Wortlaut sowie auch eigene Beiträge zum jeweiligen Thema: Sie finden also Themen-Links aus unserem Blog wie auch externe Links (ebenfalls grün) in den nächsten Wochen nach und nach hier in diesem Beitrag ergänzt.


ecke köpenicker 4 2025 - lesen/herunterladen

ecke köpenicker 4 September Oktober 2025 –
PDF hier lesen/herunterladen


Die nächste Ausgabe der „ecke köpenicker“ erscheint Ende Oktober 2025 – sämtliche bisherige „ecken“ finden Sie hier


Die Themen in dieser „ecke“

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Bezirk Mitte startet Kampagne »Mitte macht sauber«

Kampfansage an den Müll? Der Bezirk Berlin Mitte startet die Kampagne »Mitte macht sauber«. Aber erstmal war ein »Müllgipfel« – schon im Sommer 2024! Und nun auch noch eine Webseite …

Da bekommt das Wort »Schmutzkampagne« eine ganz neue Bedeutung: Das Bezirksamt Mitte wird mit der Kampagne »Mitte macht sauber« aktiv.

Den Auftakt bildete ein »Müllgipfel« im Soldiner Kiez, zu dem Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger bereits im Sommer letzten Jahres eingeladen hatte.

Ziel der Veranstaltung war es, mit unterschiedlichen Akteuren Nachbarschaft, Gewerbetreibende, die Verwaltungen des Bezirks Mitte und der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Umwelt und Klima, die Entsorgungsbetriebe BSR und ALBA sowie Immobilienverwaltungen die Probleme zu erörtern und Lösungsstrategien zu entwickeln.

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Deutsche Städte: Wer Geld hat, fährt Rad – auch in Mitte

Ergebnisse der Verkehrsbefragung für Berlin Mitte – Teil 2.

Je höher das Einkommen, desto häufiger nutzt man in Mitte das Fahrrad zur Fortbewegung. Das ist eines der überraschenden Ergebnisse der Studie »Mobilität in Städten« der TU Dresden.

Die hatte im Jahr 2023 zum dritten Mal nach 2013 und 2018 die Bewohnerinnen und Bewohner von mehr als 100 Städten in Deutschland zu ihrem Verkehrsverhalten befragt, davon etwa 40.000 in Berlin und 4.200 im Bezirk Mitte.

Die Ergebnisse sind inzwischen veröffentlicht. Die Forschenden interessierte dabei vor allem die Frage, welche Verkehrsmittel die Befragten benutzen und wie hoch in etwa deren Anteil an den Verkehrswegen ist.

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Seltsam: Verkehrssenatorin macht Kiezblocks zum Politikum

Seltsames Spiel mit dem Bezirk Mitte – Verkehrssenatorin macht Kiezblocks zum Politikum.

Es dauert noch gut ein Jahr bis zur Wahl am 20. September 2026. Aber es scheint, als habe der Vorwahlkampf schon begonnen.

Denn anders lässt sich kaum erklären, warum CDU-Senatorin Ute Bonde am 15. Mai 2025 den Bezirk Mitte schriftlich anwies, das aus Senatsmitteln finanzierte »Modellprojekt Fußverkehr Kiezblocks in Mitte« sofort zu beenden und alle Planungen einzustellen.

Beim Koalitionspartner SPD stieß dies auf scharfe Kritik. Und in den Medien auf große Resonanz: selbst der Spiegel berichtete darüber.

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Margot Friedländers Geschichte in der Luisenstadt

Blumen liegen am Stolperstein für Margot Friedländer, die kürzlich im Alter von 103 Jahren in Berlin verstarb.

Der Stolperstein vor der Skalitzer Straße 32 markiert ihren letzten offiziellen Wohnort, bevor sie im Januar 1943 nach der Deportation ihres Bruders und ihrer Mutter untertauchte, im Frühjahr 1944 von der Gestapo verhaftet und später nach Theresienstadt deportiert wurde.

Die Wohnung in der Skalitzer Straße 3 war nicht selbstgewählt, es war eine sogenannte »Judenwohnung«.

Ab 1939 musste fast die Hälfte der jüdischen Bevölkerung Berlins ihre bisherigen Wohnungen verlassen. Sie wurden als Untermieter in Wohnungen eingewiesen, in denen bereits andere Jüdinnen und Juden wohnten, und wurden so in Mietshäusern insbesondere in der Innenstadt konzentriert.

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