Der WBM-Neubau des „Quartier Lilienthal“ in Berlin-Mitte schreitet zügig voran. Das Bauvorhaben, das von LOVE architecture and urbanism ZT GmbH geplant wurde, befindet sich an der Köpenicker Ecke Michaelkirchstraße und ist durch seinen zwölfgeschossigen (!) Rohbau eines Punkthochhauses bereits gut sichtbar.
Nach der geplanten Fertigstellung Ende 2025 wird der Komplex 102 Mietwohnungen beherbergen, von denen 58 barrierefrei gestaltet und 40 öffentlich gefördert sind. Zusätzlich sind rund 8.000 Quadratmeter für gewerbliche Nutzungen vorgesehen.
Am 9. Mai 2025 um 9 Uhr wurden vor der Köpenicker Straße 48 Stolpersteine für ein Ehepaar verlegt, das Widerstand gegen die Nazis leistete.
Schon seit 1992 werden auf Deutschlands Bürgersteigen Stolpersteine verlegt. Trotzdem muss niemand Angst haben hinzufallen, denn auch wenn die Stolpersteine Betonwürfel mit Messingdecken sind, werden sie ungefährlich in die Bürgersteige versenkt.
Stolpern soll man mit den Augen und dem Herzen, denn jeder Stolperstein erinnert an ein Opfer der Nazis. Wie kleine quadratische Gedenktafeln liegen die Steine vor den letzten selbstgewählten Wohnorten von NS-Opfern.
„Die schönste Straße auf der Luisenstadt ist unstreitig die Cöpnicker, die von der Neuen Jacobstraße an über das Feld, mit der Spree gleichlaufend, bis an das Schlesische Thor führt, ursprünglich die Heerstraße nach Cöpnick war und daher noch heute ihren Namen hat“, so schrieb J. F. Bachmann 1838 in seinem Buch „Die Luisenstadt“.
Bereits 1589 ließ Kurfürst Johann Georg diese Straße zu seinem neugebauten Jagdschloß in Köpenick anlegen. Die häufigen Überschwemmungen durch die Spree verhinderten lange eine Bebauung.
Vorwiegend Holzplätze erstreckten sich zur Spree, Gärtnereien befanden sich auf der anderen Straßenseite. Erst nach 1850 erfolgte eine durchgängige Bebauung. Die Bomben des Zweiten Weltkrieges und der Bau der Mauer schlugen tiefe Wunden.
Nächstes Treffen unserer Betroffenenvertretung: Dienstag, 17. Dezember 2024 um 18.30 Uhr, wieder im dialog 101, Köpenicker 101 Ecke Heinrich-Heine-Straße.
Teilnahme auch nach kurzfristiger Anmeldung.
(Grüne Links führen zu weiteren Beiträgen zum jeweiligen Thema)
Beratungsthemen
1. Inhaltliche Beratung
anhand des Protokolls der Betroffenenvertretung vom 15.10. 24.
Das Protokoll der Beratung Sanierungsbeirat vom 4.11.24 lag noch nicht vor.
2. Köpenicker Str. 48/49 und 55
Die BV war und ist sich einig, dass die beantragte Nutzungsänderung für den Neubau Köpenicker 48/49 verhindert werden soll.
Jetzt ist die gleiche Situation für den sanierten Wohnblock Köpenicker Str. 55 zu verzeichnen, wo gewerbliches Wohnen stattfindet.
Die „ecke köpenicker“ berichtet: „Lücken schließen. Ein Investor plant Neubauten am Engeldamm und der Ecke zur Köpenicker.“
Die Häuserreihe Engeldamm Nr. 12 bis Nr. 22 sieht aus wie die lückenhafte Vorderfront eines Gebisses: der linke Eckzahn fehlt (die Ecke Köpenicker Straße 141 /Engeldamm 12 ist eine unbebaute Brache).
Der erste Schneidezahn ist vorhanden (Engeldamm Nr. 14), daneben klafft wieder eine Lücke (Nr. 16), der dritte Schneidezahn (Nr. 18) ist vorhanden, Nr. 20 und 22 fehlen. Erst die Hausnummern 24–30, allesamt alte Wohnbauten, bilden wieder einen geschlossenen Blockrand.
Der von uns geschätzte Bauen-in-Berlin-Blog Entwicklungsstadt.de kam vor einigen Tagen (am 14. Oktober 2024) mit dieser überraschenden Meldung um die Ecke:
Die Meldung handelt von der Entwicklung eines neuen Wohnquartiers in Kreuzberg – und zwar in der Luisenstadt an der Spree westlich des ehemaligen Mauerverlaufs. Dort wo einst Zapf residierte und heute noch zahlreiche andere Betriebe ihrem Gewerbe nachgehen.
WBM baut Wohnungen.
Es hat ein paar Jahre gedauert, aber nun geht es endlich los.
Dieser Beitrag erschien als Artikel in der aktuellen Ausgabe der Stadtteilzeitung „ecke köpenicker. Siehe Download-Link unten
Nach notwendigen bauvorbereitenden Maßnahmen erfolgte am 15. Dezember 2023 der erste Spatenstich für das WBM-Bauprojekt an der Köpenicker Straße 104–114. Zu dem der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Ephraim Gothe, die Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt sowie Lars Dormeyer und Steffen Helbig von der Geschäftsführung der WBM antraten.
Am ehemaligen Standort der weltweit ersten »Flugzeugfabrik« von Otto Lilienthal errichtet die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH zwei moderne Gebäude-komplexe, bestehend aus einem 12-geschossigen Hochhaus und einem dreigeschossigen Flachbau mit sechs Innenhöfen.
Neben konventionellen Wohneinheiten entstehen auch Clusterwohnungen sowie Büros und Gewerbe im Erdgeschoßbereich zur Verbesserung der Nahversorgung.
Insgesamt entstehen 102 neue Wohneinheiten, davon 58 barrierefrei. Ca. ein Drittel der Wohnungen entsteht im geförderten sozialen Wohnungsbau.
Bereits im September 2015 hatte der Senat in enger Abstimmung mit der WBM einen Architekturwettbewerb durchgeführt. Als Siegerentwurf ging damals der Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft Love architecture and urbanism & Architektur Consult, Graz / Österreich hervor.
2018 / 2019 fanden umfangreiche Abstimmungsrunden mit der WBM, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie dem Bezirk Mitte und anderen Beteiligten statt. Dabei ging es auch um die von Vattenfall ausgehende Lärm-Emission, die ein Hindernis für die geplante Wohnungsbebauung zu werden drohte.
Um den tatsächlichen Lärmausstoß zu ermitteln, wurden umfangreiche Messungen durchgeführt. Im Ergebnis gelang es, den Anteil der Wohnnutzung im geplanten Eckhochhaus wieder zu erhöhen. Der Gebäudekomplex soll bis Ende 2025 fertiggestellt werden.
Grenzübergreifend.
OTEK in Kreuzberg blockiert nach wie vor die Entwicklung der Luisenstadt in Mitte und Kreuzberg
Die hässlichen Bauruinen auf dem Grundstück Köpenicker Straße 139–140 könnten möglicherweise demnächst verschwinden. Allerdings …
Gegenwärtig wird überprüft, ob und wo auf dem Gelände ein Neubau möglich ist. Die Entwicklung anderer Grundstücke am Engeldamm ist aber noch immer blockiert.
Und in Kreuzberg liegt sogar ein ganzes Quartier auf Eis, weil ein potenzieller Störfallbetrieb die Zulässigkeit von Bauvorhaben in seinem Umfeld stark einschränkt. Das geht so schon seit über zehn Jahren.
Auf dem ehemaligen Wagenplatz neben dem Hausprojekt Køpi 137 ist weiter Bautätigkeit zu verzeichnen – und das, obwohl die Baugenehmigung des Grundstückseigentümers längst abgelaufen ist (wir berichteten).
Dennoch werden weiterhin Baugrabungen auf dem Grundstück beobachtet, auch tagsüber. Ein Bauläufer der bezirklichen Bauaufsicht hatte das ebenfalls festgestellt und daraufhin einen mündlichen Baustopp ausgesprochen.
Der Eigentümer fühlt sich jedoch im Recht, die Bautätigkeiten weiter ausführen zu dürfen: Nach seiner Aussage sei die Baubeginnanzeige rechtzeitig vor Ablauf der Baugenehmigung erfolgt.
Das Verfahren ist derzeit offen und wurde zur Prüfung an die bezirkliche Rechtsstelle gegeben.
Text: us
Bild: Archiv BV
Hinter dem Zaun: Bauplatz ehemaliger Wagenplatz im März 2022 – Klick für eine vergrößerte Ansicht
Siehe auch
Tagesspiegel Ausriss – Klick für eine vergrößerte Ansicht