LETZTE ÄNDERUNG am Sonntag 23. Juni 2024 16:07 durch BV LuiseNord
Erst bauen die Wasserbetriebe und dann sehr lange die BVG – und dann?
Die Hochbeete sind abgeräumt, das Heinrich-Heine-Denkmal sorgfältig eingehaust und der Boden ist aufgerissen: Der Vorplatz vor dem Stadtteilladen dialog 101 in der Köpenicker Straße 101 ist derzeit eine Baustelle und wird es für die nächsten Jahre auch bleiben.
Bereits im letzten Jahr hat Vattenfall damit begonnen, unter dem Vorplatz Leitungen für den Umbau einer Fernwärmetrasse zu verlegen.
Derzeit bauen die Berliner Wasserbetriebe und sanieren die hier verlaufenden Wasserleitungen. Im Anschluss daran beginnt die BVG mit umfassenden Baumaßnahmen:
So muss der U-Bahn-Tunnel saniert werden, dies wurde offenbar nach der Errichtung des Hochhauses an der Ecke Heinrich-Heine-Straße / Köpenicker Straße notwendig.
Und schon seit Jahren ist geplant, dass der U-Bahnhof auch einen Aufzug erhält. Der Bau soll nach der Tunnelsanierung erfolgen. Anschließend werden noch der Bahnhof samt Bahnsteig, Treppen und Eingangsbereichen saniert.
Vermutlich werden die Arbeiten bis etwa 2030 andauern. In dieser Zeit wird der Vorplatz als Baustelleneinrichtung genutzt. Deshalb kann erst im Anschluss daran die Neugestaltung des Vorplatzes beginnen.
Diese Baustelle ist Dauerthema!
Februar 2023: “Umgestaltung des Vorplatzes Heinrich-Heine-Straße 101 hängt im Behörden-Pingpong”
Januar 2022: “Behörden-Pingpong: Platzumgestaltung dauert nun schon ewig”
Juli 2018: “Einladung zur Anwohnerversammlung wegen Umbau der Platzfläche am U-Bhf Heinrich-Heine-Straße”
Die Älteren unter uns werden sich an dieser Stelle vielleicht daran erinnern, dass es mal eine öffentliche Veranstaltung zur Neugestaltung des Vorplatzes gab, nämlich im Jahr 2018:
Damals gab es viele Beschwerden über die Verwahrlosung der Platzfläche, zumal die Hochbeete mit ihren dichten Sträuchern von Dealern oft als Drogenversteck genutzt wurden. Die Dealerszene, die Vermüllung, Wildpinkelei und nächtlicher Lärm durch hier feiernde Touristen und Clubbesucher wurde von vielen Anrainern beklagt.
Daraufhin entwickelte das vom Bezirk beauftragte Landschaftsarchitekturbüro Levin Monsigny ein Konzept für die Neugestaltung des Vorplatzes, das den Bürgerinnen und Bürgern auf der oben erwähnten Veranstaltung vorgestellt wurde. Es sah eine von Sichtbarrieren, störenden Einbauten und Aufwuchs befreite, offene Platzfläche vor, die robust und pflegeleicht ist. Sehen Sie hier den Entwurf auf der Website des Büros.
Vorgesehen waren eine neue Pflasterung sowie Neupflanzungen von Bäumen, die Installation von Sitzbänken, Mastleuchten und Fahrradbügeln, das Heine-Denkmal bleibt am bisherigen Standort.
Damals sah die Zeitplanung einen Baubeginn im Jahr 2020/21 vor. Daraus ist bekanntlich nichts geworden, weil sich die Umbaupläne der BVG immer weiter nach hinten verschoben.
Nun könnte natürlich die Umgestaltung nach Beendigung der BVG-Bauarbeiten erfolgen, nur eben vermutlich neun bis zehn Jahre später als ursprünglich geplant.
Das Problem: Im Jahr 2030 wird die Nördliche Luisenstadt kein Förder- und Sanierungsgebiet mehr sein, demzufolge stehen dann auch keine Mittel des Förderprogramms »Lebendige Zentren und Quartiere« dafür zur Verfügung.
Die BVG ist zwar verpflichtet, nach Abschluss ihrer Bauarbeiten die Begehbarkeit des Platzes wiederherzustellen – doch das bedeutet lediglich eine standardmäßige Pflasterung, nicht die Umsetzung des Gestaltungskonzepts von 2018.
Vielleicht, so die Hoffnung der Sanierungsbeteiligten, können sich dann der Bezirk und die BVG auf eine (auch finanzielle) Kooperation bei der Wiederherstellung des Platzes einigen, um doch noch einige Gestaltungsideen aus dem Konzept umzusetzen.
Quelle: us in der „ecke köpenicker No 2 April Mai 2024“
Collage oben: Archiv BV
ecke koepenicker No 2 2024 April Mai – Herunterladen
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Und es gibt weitere „ecken“ in anderen Mitte-Sanierungsgebieten